N.STRAHL.N
Brot
Und Lügen

TOSOM
XX-005
CDR,
11 TRACKS, 52 MINUTES
LIMITED AND NUMBERED EDITION OF
150 COPIES
COMES IN GLOSSY CARDBOARD SLEEVE
WITH INSERT
PRICE: 8,00 €
This release
is the perfect link between the "normal" TOSOMs and the XX-Serie.
On his third release, N.Strahl.N puts the focus on his more noisy edge.
Monotonous walls of Machinery-Loops, metallic scraping, manipulated radiowaves
and heavily processed fieldrecordings.
No message, no deeper meaning, no propaganda.
Just some pretty pop-muzak for the age of "bread and lies".
Tracks
01 - Kabelschacht
02 - Aufgeschreckte Schlangen (mp3)
03 - Bodensatz
04 - Metallplasma (mp3)
05- Glasrost
06 - Knallfunkensender (mp3)
07 - Fraßrichtung
08 - Sturmernte
09 - Asphaltmenschen
10 - Brot Und Lügen (mp3)
Click on mp3 to hear music samples
Reviews *** Reviews
Bad
Alchemy
#53
Ohne
Message, Propaganda oder tiefere Bedeutung präsentiert N.STRAHL.N mit Brot
und Lügen (TOSOM XX-005, CD-R) die archetypischen Lärmglocken aus dem Zeitalter,
als Gott das Eisen wachsen ließ und Industrie sich auf schwer reimte. ‚Bodensatz‘,
‚Metallplasma‘, ‚Glasrost‘, ‚Fraßrichtung‘ oder ‚Sturmernte‘ getauft, bildet
Harsh Noise als Wall of Sound den knurschenden und brausenden Horizont für
‚Asphaltmenschen‘. Doch ikonographischisch legt Mario Löhr mit einer kleinen
Fabrik und rauchenden Schloten in Verbindung mit Eisenbahnschienen, die in
einem nebulösen Nirgendwo verschwinden, eine Spur, die wie nichts anderes
für Made in Germany steht. Nun, Gott zum Trotz ist Industrie nicht mehr das,
was sie mal war, ein Mahlwerk des Fortschritts. Und auch Deutschland hat sich
vom Wahn ins Mittelmaß beruhigt. Niemand würzt hier sein Brot noch mit Tränen.
Nur die Lügen, die gingen bestens mit der Zeit und brauchen sich auch um ihre
Zukunft keine Sorgen zu machen.
Club-Debil
Sehr
schöne CD, die N.Strahl.N aka Mario Löhr mit "Brot und Lügen" vorlegt. Hier
stimmt einfach alles: Das industrielle Artwork weiß sofort die Lust am Erkunden
entsprechender Klanglandschaften zu wecken, der Titel "Brot und Lügen" tut
sein übriges dazu. Die Namen der einzelnen Titel (s. unten) verursachen ein
leichtes Schmunzeln und lassen bei genauerer Kontemplation vermuten, dass
hier jemand einen Erfahrungsbericht aus seinem eigenen Leben zu Gehör gibt.
Dafür spricht auch die exzessive Verwendung von Field Recordings. Da ich mittlerweile
zu den Rezensenten gehöre, denen die meisten vorproduzierten Klänge Schmerzen
verursachen, bin ich davon ernsthaft beglückt. N.Strahl.N beherrscht die Soundmanipulation
wunderbar, ein wenig Standvermögen wird dem Hörer allerdings abverlangt. Kein
Rhythmus, zu dem man mit dem Kopf nicken oder den Fuß wippen lassen kann,
keine Melodien zum mitsingen, keine Klänge, die das Ohr verwöhnen. Ganz dem
äußeren Konzept entsprechend, geht es hier zu wie in der schwerindustriellen
Produktion. Die akustische Umsetzung des Arbeitsprozesses wird von den meisten
sicher einfach als Lärm empfunden werden, wer tiefer eintaucht, wird eine
hypnotisch-beruhigende Komponente finde, das Auge des Sturms, die Ruhe inmitten
des Chaos. Als besonders gelungene Beispiele für diesen Ansatz soll hier auf
"Glasrost" und "Sturmernte" hingewiesen werden, zwei eher ruhige und strukturierte
Stücke, die sicher auch bei der psychoakustischen Konditionierung Eingang
finden werden.